Artenschutz

Fledermaus- und Vogelschutz

Eines unserer beiden großen Langzeitprojekte beschäftigt sich mit dem Schutz von heimischen Fledermausarten. Vor über 50 Jahren begannen die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Oberursel und Umgebung Vogelnistkästen aufzuhängen und zu reinigen. Seit dem Jahr 1988 werden die mittlerweile 1400 Vogel- und Fledermauskästen nicht nur kontrolliert, sondern die vorgefundenen Tiere und Nester auch bestimmt und die Daten gesammelt. Die dabei jährlich erhobenen Daten beziehen sich auf die Art und Menge von höhlenbrütenden Vogelarten, Insekten und Säugetierarten. Die Daten sollen Aufschluss über Vorkommen der Arten sowie über Tendenzen in der Populationsentwicklung geben.

Von links: Wochenstube mit Fransenfledermäusen, Kontrolle eines Flachkastens, drei Spatzen ein einem Nest aus Gras und Federn (Fotos: A. Haas)

Das Höhenprojekt – Fledermausforschung

… existiert seit 1996 und soll sowohl der Fledermausforschung als auch dem Schutz der Tiere dienen. Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 288 Fledermauskästen in 18 Gebieten auf unterschiedlichen Höhenlagen vom Niedwald (100 m) bis zur Kuppe des großen Feldbergs (860 m) aufgehängt. Der zunächst veranschlagte Untersuchungszeitraum von 10 Jahren endete 2006. Zur Erhebung zusätzlicher Informationen wird das Projekt seitdem in reduziertem Rahmen jedoch weiter fortgeführt. Seit 2006 werden die Fledermausquartiere nur noch einmal im Jahr gereinigt und kontrolliert. Die Ergebnisse können in unseren Jahresberichten eingesehen werden.

Von links: Blick vom großen Feldberg, Neuaufhängen eines schweren Winterschlafkastens, Zwergfledermaus in einem Rundkasten (Fotos: A. Haas)

Kontrolle von Fledermauswinterquartieren

Zur Erhebung und Kontrolle des Fledermausbestandes im Hochtaunuskreis werden von den Mitgliedern der SDW und DWJ seit dem Jahr 2000 jeden Winter im Dezember und Januar ca. 40 Fledermauswinterquartiere kontrolliert. Dabei handelt es sich zumeist um alte Bergwerks- oder Wassergewinnungsstollen, aber beispielsweise auch um die Burg Königstein. Bis zu seiner wieder Inbetriebnahme zählte dazu auch der Eisenbahntunnel bei Brandoberndorf, der eines der größten und meistgenutzen Winterquartiere darstellte. Seit der Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs finden wir dort nur noch vereinzelt Tiere, die in der Regel bereits tot sind. Neben Fledermäusen finden wir in den Winterquartieren häufig auch überwinternde Amphibien. Dazu zählen vor allem Feuersalamander, aber auch Grasfrösche oder Erdkröten.

Von links: Feuersalamander in einem alten Bergwerksstollen, Bechsteinfledermaus im Winterschlaf, Kontrolle eines Wasserstollen- nur in Wathose möglich (Fotos: A. Haas)

Um die Fledermäuse im Winterschlaf so wenig wie möglich zu stören, kontrollieren wir die Quartiere in möglichst kleinen Gruppen und versuchen so schnell und leise wie möglich vorzugehen. Da das Aufwachen für die Fledermäuse im Winterschlaf sehr viel Energie kostet und die Tiere das vermutlich nicht häufig überleben, können wir leider keine Besucher mit in die Stollen nehmen. Bei Interesse kann stattdessen der Termin zur Kontrolle der Burg Königstein wahrgenommen werden, da die Fläche so groß und weiträumig ist, dass die Tiere weniger gestört werden.